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Flughafen Tempelhof und 1.000 Bilder vom Sonnenuntergang

Das Tempelhofer Feld hatte ich ja schon zu Beginn meines Berlin-Aufenthalts besucht. Heute stand die Besichtigung des ehemaligen Flughafengebäudes an. Bis zu seiner Schließung im Jahr 2008 war er einer der drei internationalen Verkehrsflughäfen der Stadt Berlin mit rund 350.000 Passagieren jährlich. Während des 2. Weltkriegs hauptsächlich als Fliegerhorst genutzt, wurde Tempelhof ab Mitte 1945 von den amerikanischen Streitkräften besetzt und zum Militärstützpunkt. Die heutige Führung ließ die Geschichte des Flughafens lebendig werden und ermöglichte den Blick hinter viele verschlossene Türen, u. a. auch in die Luftschutzräume, die irritierenderweise mit Zeichnungen und Texten von Wilhelm Busch versehen sind. Aufgrund einer Ausstellung, die gerade im Aufbau war, konnte man die große Abfertigungshalle mit den Check-in-Schaltern nicht besuchen, sondern nur einen Blick von oben darauf werfen. Leider durfte man an dieser Stelle auch nicht fotografieren.

Da es mir sehr schwer fällt, mir bei einer Führung die geschichtlichen Daten und Fakten zu behalten, habe ich mich eher an die visuelle Dokumentation gehalten.

Zweifelhafte Unterhaltung im Luftschutzkeller
Sporthalle mit Basketballfeld für die amerikanischen Soldaten …
… mit angrenzender Snackbar
Blick auf das Tempelhofer Feld
Hangar von Außen und …
… von Innen

Bekanntheit erlange der Flughafen Tempelhof auch durch die Berliner Luftbrücke während der Blockade West-Berlins zwischen Juni 1948 und Mai 1949. Da es nicht leicht war, ausreichend Lebensmittel nach West-Berlin zu schaffen, starteten alle 3 Minuten die Flieger nach Tempelhof. Da die Flugmanöver für die teilweise noch unerfahrenen Piloten sehr riskant waren, verstarben über 70 Piloten während dieser Einsätze. Das Luftbrückendenkmal erinnert namentlich an sie.

Dass es noch mehr gab außer den lebensnotwendigen Dingen, zeigte der Pilot Gail Halvorsen. Er ließ Süßigkeiten mit Fallschirmen aus Taschentüchern aus dem Fenster der Cockpits werfen, was den Flugzeugen den Namen Rosinenbomber einbrachte. Halvorsen wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt.

Was für mich heute sehr interessant war, war der Größenvergleich des Tempelhofer Feldes. Ich tue mich damit immer recht schwer, eine präzisere Beschreibung als „sehr groß“ abzuliefern. Das Tempelhofer Feld misst 300 ha, im Gegensatz dazu der Berliner Zoo und Monaco jeweils 200 ha. Das Flughafengebäude selbst ist mit 55 ha etwa so groß wie Vatikanstadt. Ich denke, ich lag mit meiner Einschätzung somit gar nicht so falsch.

In Anschluss an die Führung ging ich zum Abendessen zu Han West, einem Laden mit asiatischem Streetfood – handgemachte Dumplings und Bao Buns. Da ich mich immer noch direkt neben dem Tempelhofer Feld befand und heute wieder ein so schöner sonniger Tag war, beschloss ich, mir dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Da der Horizont so weit ist, kann man es schon mit einem Sonnenuntergang am Meer vergleichen. Und da er heute Abend so schön war, habe ich auch ganz viele Fotos gemacht. Hier beschränke ich mich aber auf zwei drei.

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